Der Bischof übertrug mit dieser Urkunde die Einkünfte der Pfarre Petzenkirchen dem Domkapitel von Passau, um die großen Schulden – verursacht durch teure Visitationsreisen – bezahlen zu können. Der Pfarrer von Petzenkirchen sollte in Hinkunft nur die Einkünfte von Purgstall erhalten. Durch diese Maßnahme wurde die Entwicklung von Petzenkirchen sehr gehemmt. Purgstall blieb bis ins späte 17. Jhdt. ein Vikariat von Petzenkirchen und wurde erst 1689 eine selbständige Pfarre.
Von der 1. Kirche ist nichts mehr bekannt. Wahrscheinlich handelte es sich um eine Holzkirche mit Langhaus. Aus der Gotik stammt der Altarraum und die Ostmauer mit dem Turm. In der 2. Hälfte des 15. Jhdts., wurde die 2 schiffige Halle gebaut, zuerst mit 2 Giebeldächern, und der Turm erhöht.
1859 blieb beim großen Brand von Petzenkirchen glücklicherweise die Kirche verschont. 1902 wurde unter Pfarrer Reiser eine Neugotisierung im Stile dieser Zeit vorgenommen. Von der barocken Einrichtung ist leider vieles verlorengegangen mit Ausnahme des barocken Stefanusbildes und der Sebastian-Statue. 1969 erfuhr die Kirche im Sinne der liturg. Erneuerung des Konzils eine Umgestaltung.
Der neugotische Hochaltar wurde als Seitenaltar aufgestellt. In den Jahren 1965 bis 1990 wurde die gesamte Kirche innen und außen restauriert und vieles erneuert.
Die Kirche hat eine Länge von ca. 30 Meter. Die Innenhöhe beträgt ca. 12 Meter. Und der Turm bis zur Kreuzspitze hat eine Höhe von ca. 38 Meter.
Links: Hl. Rochus mit Pestbeule am Fuß und Hund
Mitte: Hl. Erzengel Michael mit Drachen
Rechts: Hl. Florian mit Wasserfass
In der Beichtkapelle: Herz-Jesu Statue
Stuckrelief am Scheitel des Triumphbogens um das Jahr 1700
Glasfenster aus dem Jahr 1906 hergestellt von der
Hofglasmalerei München, restauriert und thermoverglast 1980
14 Kreuzwegbilder v. Prof. Schmidl aus dem Jahr 1879.
Statue des Hl. Christophorus 2 Bilder Hl. Josef und
von der Immakulat (lat. die Unbefleckte – ein Ehrentitel für Maria
Taufstein aus dem 16. Jahrhundert mit barockem Aufbau (Szene der Taufe Jesu im Jordan)
Über dem Taufbecken: Statue vom Hl. Geist in Form einer
Taube mit Strahlenkranz
Volksaltar aus dem Jahr 1969 (nach dem 2. Vatikanischen
Konzil).
Lebensgrosse Spätgotische Marienstatue aus der Zeit um 1500
aus Holz geschnitzt und wurde 1971 der Kirche vererbt.
Spätgotisches Kruzifix (=Kreuz mit Körper) aus dem
15. Jahrhundert
Großes Glasfenster in der Mitte zeigt die Steinigung des Hl.
Stephanus. „Ich sehe den Himmel offen“. Über der
Steinigungsszene thront die Hl. Dreifaltigkeit Gott Vater – Gott Sohn – Heiliger Geist.
Linkes Glasfenster: Hl. Petrus (mit Schlüssel) und Hl. Paulus (mit
Schwert)
Rechtes Glasfenster: Hl. Clara v. Assisi (mit Monstranz) und Hl.
Barbara (mit Turm)
Neugotischer Altar (= Seitenaltar) – war bis 1969 der Hochaltar.
Der Altar stammt aus dem Jahr 1907 und wurde 1981 restauriert.
Die Heiligen am Seitenaltar:
linke Seite:
links: Hl. Johannes Nepomuck
mitte: Hl. Nikolaus
rechts: Hl. Jakobus
rechte Seite:
links: Hl. Theresia von Lisieux (=kleine hl. Theresia)
mitte: Hl. Anna (=Mutter von Maria)
rechts: Hl. Elisabeth
Mitte: Statue der “Altenmarkter Madonna” (eine Kopie)
Barockes Hochaltarbild „Steinigung des Hl. Stephanus“.
War bis 1902 das Hochaltarbild des barocken Altares.
Links vom Seitenaltar: Statue des Hl. Josef
Rechts vom Seitenaltar: Statue des Hl. Sebastian (Barock)
Orgel von Breinbauer (Ottensheim bei Linz) aus dem Jahr 1889. Die Orgel hat 739 Orgelpfeifen. Sie wurde19.. general saniert.
Schönes Fischblasenmaßwerk an der Chorbrüstung
Hinter der Orgel – Eingang in den Turm
Früher wurden die Glocken mit der Hand von der heutigen Beichtkapelle aus geläutet. Heute läuten die Glocken mittels Elektromotoren.
Glockenstube:
Wie im 1. Weltkrieg mussten auch im 2. Weltkrieg alle Glocken abgeliefert werden. Nur die Sterbeglocke blieb erhalten. Die neuen Glocken wurden in St. Florian gegossen und nach dem Krieg geweiht.
1. Glocke (Hl. Florian und Hl. Leonhard) Fis hat 670 kg
2. Glocke (Hl. Maria) Ais hat 325 kg
3. Glocke (Hl. Stephanus) Cis hat 193 kg
4. Glocke Dis hat 135 kg
5. Glocke (Sterbeglöckchen) hat 50 kg